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dpa-AFX · Uhr
    Wertpapiergeschäft: Neu- und Jungaktionäre fordern Regionalbanken
heraus
Köln/Frankfurt (ots) - Warum Regionalbanken trotz positiver Entwicklungen
dringend handeln und gerade jetzt ihre Marktbearbeitung überdenken müssen - ein
Kommentar von Steffen Ulitzka und Steven Kiefer, von der globalen Strategie- und
Marketingberatung Simon-Kucher & Partners, zu neuen Trends und Zielgruppen auf
dem Aktienmarkt:

Unter der Überschrift "Deutschland kann Aktie!" hat das Deutsche Aktieninstitut
am 17. Januar 2023 seine alljährliche Aktionärsstudie veröffentlicht. Die Studie
zeigt, dass die Rahmenbedingungen für einen Ausbau des Wertpapiergeschäftes,
dessen Erträge insbesondere Regionalbanken wesentlich durch die Niedrigzinsphase
der vergangenen Jahre getragen haben, weiterhin vielversprechend sind. Die
Aktionäre sind mit 12,9 Millionen auf dem Höchststand in Deutschland. Dabei
setzen 77 Prozent der Deutschen bei Aktieninvestments ausschließlich auf aktiv
verwaltete Aktienfonds. Trotz hoher Popularität sind Investments in ETFs weiter
in der Minderheit. Was zunächst begünstigend für weiteres Wachstum im
Wertpapiergeschäft für Regionalinstitute klingt, offenbart bei näherer
Betrachtung erhebliches Handlungspotenzial.

Der Anstieg der Aktionärszahlen lässt sich einzig auf einen überproportional
starken Anstieg der Neuaktionäre in der Altersgruppe 14 bis 29 Jahre (Anstieg um
40 Prozent) und 30 bis 39 Jahre (Anstieg um 19 Prozent) zurückführen, wogegen in
der Kundengruppe ab 60 Jahren die Aktionärszahl mit 300.000 rückläufig ist.
Regionalbanken dürften von derartigen Entwicklungen nur wenig profitieren. Die
Studie zeigt, dass gerade Neu- und Jungaktionäre deutlich informierter in den
Kapitalmarkt starten als Vergleichsgruppen früherer Generationen.
Dementsprechend stellen diese Kundengruppen neue Anforderungen an das Produkt-
und insbesondere das Preisangebot potenzieller Anbieter. So ist es kein Zufall,
dass sich auf diese Zielgruppen spezialisierte Anbieter über ein enorm breites
Produktangebot (insbesondere für die monatliche Besparung) und transparente
Preismodelle positionieren. Diese einfach zu kopieren ist für die meisten
Regionalbanken jedoch keine Alternative. Anders als neue Anbieter müssen diese
immer auch mögliche Ertragskannibalisierungen im Bestand berücksichtigen und
daher eigene Konzepte entwickeln. Wichtig sind dabei klar
leistungsdifferenzierte Angebote, die verschiedene Anlegertypen
(Selbstentscheider, Beratungsaffine, Delegierer) gezielt ansprechen. Auch neue
Preismetriken in Form von Pauschalpreismodellen können dabei intelligent genutzt
werden, um Leistung zu kommunizieren, das Angebot zu erweitern und
Kannibalisierung zu kompensieren.

Ebenso relevant für die Marktbearbeitung von Regionalbanken ist das Ergebnis,
dass erstmalig mehr junge Frauen als junge Männer (Altersgruppe < 30 Jahre) in
den Aktienmarkt eingestiegen sind. Dies ist bemerkenswert, da derzeit rund
viermal so viele Männer als Frauen in Aktien investieren. Entsprechend dieser
Verteilung dürften auch Regionalbanken etwa viermal so viel Erfahrung in der
Beratung von Männern als in der Beratung von Frauen gesammelt haben. Diese
Erkenntnis ist äußerst wichtig, da in der Behavioral Finance Forschung
regelmäßig große Unterschiede im Anlageverhalten zwischen Männern und Frauen
festgestellt werden konnten. Frauen sind gemessen an theoretischen Überlegungen
die deutlich besseren Anleger und dennoch wesentlich beratungsaffiner. Erste
Anbieter im Markt haben daher junge Frauen als eigene Zielgruppe erkannt und
adressieren diese mit speziellen Produkten und Beratungsangeboten.

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