RWE will auf Dauer kein LNG-Terminal-Betreiber sein

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Düsseldorf (Reuters) - RWE-Chef Markus Krebber hat bekräftigt, dass sich der Konzern in überschaubarer Zeit aus dem Betrieb schwimmender Flüssiggas-(LNG) Terminals zurückziehen will.

Der größte deutsche Stromerzeuger wolle nicht dauerhaft LNG-Infrastruktur betreiben, sagte der Manager in seinem am Freitag veröffentlichten Redetext für die Hauptversammlung am 4. Mai. "Wir tun dies im Auftrag der Bundesregierung und werden die schwimmenden LNG-Terminals absehbar an die entsprechenden staatlichen Gesellschaften übergeben."

Im Kampf gegen die Energiekrise habe RWE 2022 Jahr im Namen und im Auftrag der Bundesregierung zwei schwimmende LNG-Terminals gechartert, erklärte Krebber den Anlegern. Die Schiffe seien in Wilhelmshaven und in Brunsbüttel im Einsatz. In Brunsbüttel habe RWE sich auch um den landseitigen Anschluss des schwimmenden Terminals gekümmert.

Das Magazin "Der Spiegel" berichtete am Freitag, dass sich RWE von einem umstrittenen LNG-Terminalprojekt auf Rügen zurückziehen wolle. Dies hätten Konzervertreter kürzlich dem Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt. RWE sei in das Vorhaben nur als Dienstleister der Bundesregierung involviert und helfe dort, wo der Konzern es könne, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme von RWE. Auch dem Bundeswirtschaftsministerium sei die Haltung des Versorgers bekannt, dass dieser nicht dauerhaft LNG Infrastruktur betreiben wolle. Dies habe Krebber auch bereits auf der Bilanzpressekonferenz im März erklärt.

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums entgegnete auf die Frage, ob ein Ausstieg von RWE aus dem LNG-Projekt vor Rügen das Projekt gefährde: "Ich gehe davon aus, dass es sich um eine perspektivische Angelegenheit handelt. Es wird kein konkreter Zeitpunkt genannt." Es liefen Diskussionen zwischen dem Bund und der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern. Es sei entscheidend, dass dort jetzt zügig entschieden werde.

(Bericht von Andreas Rinke, Christoph Steitz, Tom Käckenhoff, redigiert von Hans Seidenstücke. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)