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LBBW Kapitalmärkte Daily

LBBW Kapitalmärkte Daily: Unterschiedliche Konjunktur-Signale

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr

Verarbeitendes Gewerbe: Historischer Einbruch der Aufträge


Die am Freitagmorgen veröffentlichten Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland sind im Vergleich zum Vormonat überraschend deutlich um 10,7% eingebrochen. Besonders stark sind dabei die Aufträge aus dem Ausland zurückgegangen. Einen stärkeren Einbruch gab es in den vergangenen 20 Jahren nur zu Beginn der Corona-Krise. Das ist unserer Meinung nach ein Blitz aus heiterem Himmel. Diese Zahl macht den an sich guten Start der deutschen Industrie ins Jahr komplett zunichte und ist ein echtes Rezessionssignal – bei ähnlich starken Rückgängen folgte in der Vergangenheit immer ein Abschwung. Wenn es nicht noch eine nachgelagerte Erklärung der Statistiker gibt, wird man die Konjunkturuhren für Deutschland neu stellen müssen. Unsere, unter dem Marktkonsens liegende, BIP-Prognose für 2023 von -0,5% bestätigen wir ausdrücklich.

US-Arbeitsmarkt überrascht positiv


Der am Freitagnachmittag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht April fiel unterm Strich positiv aus. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen war höher als erwartet und die Arbeitslosenquote stieg nicht an, sondern sank leicht. Darüber hinaus lag auch der Lohnanstieg über den Erwartungen. Die Robustheit des US-Arbeitsmarktes dürfte die Rezessionsängste in den USA nun wohl erst einmal etwas mindern. Dies auch deswegen, weil die ISM-Indizes zuletzt eher auf eine Stabilisierung der Konjunkturstimmung in den USA hindeuteten. Des Weiteren steht ein anhaltend signifikanter US-Beschäftigungsaufbau in Verbindung mit weiterhin hohen Lohnsteigerungen der Erwartung vieler Marktteilnehmer entgegen, dass die Fed bereits dieses Jahr die Leitzinsen wieder spürbar senken wird. Die diesbezügliche Haltung der Finanzmarktakteure steht durch die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für April am Mittwoch erneut auf dem Prüfstand. Die große Unbekannte bleibt die weitere Entwicklung um die US-Schuldengrenze. Hieraus resultierende Risiken sind derzeit schwer abzuschätzen. Und auch aus dem US-Bankensektor könnte noch die eine oder andere unangenehme Nachricht kommen. An den Finanzmärkten führten die Arbeitsmarktzahlen zunächst zu einem Anstieg der Rendite 10-jähriger US-Treasuries von 3,40% auf 3,45%. Die US-Aktienmärkte legten am Freitag nach einigen Verlusttagen zuvor um 1,9% deutlich zu.

Ausblick – Gipfeltreffen zur Schuldenobergrenze im Fokus


Heute stehen keine wesentlichen Veröffentlichungen auf dem ökonomischen Datenkalender. Das nächste wichtige Datum dürfte unserer Meinung nach das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Biden und republikanischen Spitzenpolitikern zur Schuldenobergrenze am Dienstag sein. Des Weiteren werden am Mittwoch die Inflationszahlen für April aus den USA veröffentlicht. Wir erwarten keinen wesentlichen Rückgang. Nach dem freundlichen Wochenausklang am Freitag sehen wir für heute einen uneinheitlichen Start in die Woche. Der japanische Nikkei öffnete heute Morgen im Minus, der Hang Seng aus Hong Kong im Plus. US-Aktienfutures notieren aktuell leicht im Minus, die europäischen Pendants leicht im Plus.

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