Deutsche Erzeugerpreise mit kleinstem Rückgang seit fast einem Jahr

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2024. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Berlin (Reuters) - Die deutschen Erzeugerpreise sind im Mai so wenig gefallen wie seit einem knappen Jahr nicht mehr.

Die Hersteller gewerblicher Produkte - von Süßwaren bis hin zu Strom und Gas - verlangten durchschnittlich 2,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das war bereits der elfte Rückgang in Folge, zugleich aber auch der kleinste in dieser Reihe. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Minus von 2,0 Prozent gerechnet, nachdem es im April noch einen Rückgang von 3,3 Prozent gegeben hatte. Von April auf Mai stagnierten die Preise.

In der Statistik werden die Preise für Produkte von Herstellern geführt, bevor sie weiterverarbeitet werden oder in den Groß- und Einzelhandel kommen. Sie gelten daher als frühe Signalgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Die deutsche Inflationsrate ist im Mai erstmals in diesem Jahr gestiegen: Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 2,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ökonomen rechnen im Jahresverlauf aber wieder mit einem nachlassenden Preisdruck.

Der Rückgang der Erzeugerpreise im Mai geht einmal mehr auf billigere Energie zurück. Diese kostete 6,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Gaspreise fielen um 16,3 Prozent. Strom kostete 11,3 Prozent weniger. Mineralölerzeugnisse waren dagegen durchschnittlich 3,3 Prozent teurer, wobei Kraftstoffe wie Benzin 3,5 Prozent und lichtes Heizöl 13,4 Prozent mehr kosteten. Ohne Energie stagnierten die Erzeugerpreise.

Nahrungsmittel waren im vergangenen Monat 0,2 Prozent günstiger zu haben als vor Jahresfrist. Billiger war insbesondere Milch (minus 9,9 Prozent). Süßwaren verteuerten sich um 21,7 Prozent. Butter kostete 21,4 Prozent mehr.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Myria Mildenberger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

onvista Premium-Artikel