Dax Tagesrückblick 05.07.2024

Dax mit kleinem Plus – Dank Porsche: Varta legt um 29 Prozent zu – Euro über 1,08 Dollar

onvista · Uhr
Quelle: Dennis Diatel/Shutterstock.com

Der Dax hat am Freitag zwischenzeitliche Gewinne von mehr als einem Prozent größtenteils eingebüßt. Vor der zweiten Runde der Parlamentswahl in Frankreich am Sonntag machte sich unter den Anlegern Nervosität breit. Der deutsche Leitindex schloss 0,14 Prozent im Plus bei 18.475 Punkten. Auf Wochensicht ergibt sich ein Gewinn von 1,32 Prozent.

Angesichts eines Kurssprungs bei den Aktien des Halbleiterindustrie-Ausrüsters Aixtron gewann der MDax am Freitag 0,74 Prozent auf 25.728 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte hatte im Handelsverlauf noch um fast 1,4 Prozent angezogen.

Im späten Handel belasteten Aussagen der französischen Politikerin Marine Le Pen. Sie hatte Hochrechnungen zurückgewiesen, wonach ihr rechtsnationaler Rassemblement National (RN) die absolute Mehrheit deutlich verfehlen dürfte. Stattdessen warnte sie vor chaotischen Zuständen, falls der RN kein Regierungsmandat erhalten sollte.

Sollte der Rassemblement National eine absolute Mehrheit erringen, stünde Präsident Emmanuel Macron unter dem politischen Zwang, einen Premierminister aus den Reihen der Rechtsnationalen zu ernennen. Damit gäbe es in Frankreich erstmals seit 1997 wieder eine sogenannte Kohabitation, das bedeutet, dass Präsident und Premierminister unterschiedliche politische Richtungen vertreten.

Varta: Aktie legt um 20 Prozent zu – Porsche will E-Auto-Batteriegeschäft kaufen

Der größte Gewinner am Ende der Woche ist der angeschlagenen Batteriekonzern Varta, deren Aktien um knapp 20 Prozent auf 10,66 Euro zulegten. Damit hat die Varta-Aktie an der Spitze des SDax erklommen.

Der Grund für diesen Kurssprung: Die Porsche AG will das Geschäft für Elektroautobatterien abkaufen. Derzeit befänden sich beide Konzerne in Verhandlungen über ein mögliches Mehrheitsinvestment in die Varta-Tochter V4Drive. Hierzu hätten die Firmen bereits eine unverbindliche Absichtserklärung geschlossen. Zunächst soll die Varta-Tochter ausgelagert werden, dann würde Porsche über eine Kapitalerhöhung beteiligen.

Finanzielle Details nannte Varta nicht. Ob der Deal zustande kommt, hängt laut Varta noch von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem einer eingehenden Prüfung der Bücher durch Porsche.

Varta ist schwer angeschlagen, weil die Geschäfte nicht mehr rund laufen. Derzeit lässt der Konzern sein bestehendes Sanierungsgutachten aktualisieren (sogenanntes IDW-S6-Gutachten). Darin sollen die Möglichkeiten für einen grundlegenden Umbau und daraus folgende Finanzierungsmaßnahmen untersucht werden.

Die Elektroautobatterie unter dem Namen V4Drive sollte Varta neue Geschäftschancen in der Elektromobilität eröffnen. Lange war bereits spekuliert worden, dass Porsche ein erster Kunde für die Batteriezellen von Varta sein dürfte.

Der Sportwagenbauer will ohnehin eine eigene Batteriezellproduktion mit Partnern auf die Beine stellen. Laut früheren Angaben planen die Zuffenhausener in den kommenden Jahren den Aufbau einer Produktion im Umfang von 10 bis 20 Gigawattstunden Zellkapazität jährlich. Das würde rechnerisch für 200.000 Autos mit einer Batteriekapazität von 100 Kilowattstunden reichen. Porsche verkaufte 2023 rund 320.000 Autos, der Großteil besteht aber noch aus Verbrennern.

Für 20 Gigawattstunden seien Investitionen von zwei bis drei Milliarden Euro nötig, hieß es. Dafür will sich Porsche Partner suchen. Wo eine solche Zellproduktion entstehen würde, ist noch nicht klar. Porsche will zudem auch mit der Batteriefirma der Konzernmutter Volkswagen namens PowerCo zusammenarbeiten.

Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,0824 US-Dollar

Der Euro ist gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0824 (Donnerstag: 1,0800) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9238 (0,9259) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84613 (0,84663) britische Pfund, 174,06 (173,84) japanische Yen und 0,9730 (0,9717) Schweizer Franken fest

Redaktion onvista/dpa-AFX

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