Dax Tagesrückblick 05.06.2024

Aktienmarkt schließt im Plus - Nachrichten geben Fresenius und Bayer Rückenwind

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Den jüngsten Rücksetzer am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger zur Wochenmitte mit solidem Rückenwind von der Wall Street und in Erwartung einer Zinssenkung in der Eurozone zu Käufen genutzt. Der Leitindex Dax schloss mit einem Plus von 0,93 Prozent bei 18.576 Punkten. Tags zuvor war er zeitweise auf den tiefsten Stand seit vier Wochen gefallen.

Der MDax der mittelgroßen Werte stieg am Mittwoch um 0,69 Prozent auf 26.966 Punkte. "Die EZB wird morgen voraussichtlich als erste große Zentralbank der G7-Volkswirtschaften die Zinsen senken und damit einen geldpolitischen Kurswechsel einleiten, dem im Sommer die Bank of England und im Herbst die Federal Reserve folgen dürften", vermutet Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. "Es könnte allerdings eine Zinssenkung werden, die begleitet wird von Rhetorik und Projektionen, die den Markt davon abhalten sollen, in nächster Zeit mehr zu erwarten und eine nächste Zinssenkung bereits im Juli eher unwahrscheinlich machen".

"Eine Leitzinssenkung der EZB am Donnerstag ist am Markt eingepreist", schrieb die Landesbank Helaba. "Offen ist, wie es danach weitergeht". Da die EZB die Tür für weitere Lockerungen wohl nicht verschließen werde, sollte das Umfeld für Aktien günstig bleiben.

Bayer kommt in den USA glimpflicher davon

In den Schlagzeilen war am Dienstag der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern Bayer. Der einem Kläger zugesprochene Schadenersatz im Rechtsstreit um den glyphosathaltigen, angeblich krebsfördernden Unkrautvernichter Roundup der Bayer-Tochter Monsanto hat sich durch das Gerichtsurteil in Philadelphia von 2,25 Milliarden auf 400 Millionen US-Dollar (367,7 Millionen Euro) reduziert.  Der Konzern will jedoch gegen das Urteil Berufung einlegen.

Die Aktie von Bayer legte zum Handelsschluss knapp ein Prozent zu. Seit Ende Januar schaffte es der Kurs allerdings nicht langfristig über die Marke von 30 Euro. Im laufenden Jahr steht weiterhin ein Minus von 15 Prozent zu Buche.

Goldman-Sachs-Analyst James Quigley sieht die verminderte Strafe als im Rahmen der Erwartungen an. Eine Kürzung um etwa 80 Prozent habe es schon in anderen Fällen gegeben. Die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup hatte Bayer sich 2018 mit der über 60 Milliarden Dollar teuren Übernahme des US-Konzerns Monsanto ins Haus geholt. Im selben Jahr folgte ein erstes Urteil gegen das Dax-Unternehmen.

Das setzte in den USA eine Klagewelle in Gang. 2020 legte Bayer ein milliardenschweres Programm auf, um den Großteil der Klagen ohne Haftungseingeständnis beizulegen.Ein guter Teil der Klagen ist abgearbeitet, gleichwohl bleiben Risiken. Ende Januar waren noch rund 54.000 von circa 165.000 Fällen offen. Die Glyphosat-Klagewelle hat Bayer schon 13 Milliarden Euro gekostet. Die Rückstellungen beliefen sich Ende 2023 auf 6,3 Milliarden Dollar (5,7 Milliarden Euro).

Fresenius profitiert von Helios-Prognose

 Der Medizinkonzern Fresenius profitierte am Dienstag von einer Prognoseerhöhung seiner Krankenhaus-Tochter Helios.  Für 2024 rechnet die Fresenius-Spitze jetzt für Helios mit einem organischen Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Zuvor war der Konzern im schlechtesten Fall von einem Plus im unteren einstelligen Prozentbereich ausgegangen. Beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) strebt der Konzern eine Marge von währungsbereinigt zehn bis elf Prozent an. Hier hatte die Spanne bisher bei neun bis elf Prozent gelegen.

Fresenius Helios besitzt rund 140 Krankenhäusern und mehr als 400 ambulante Einrichtungen unter den Marken Helios in Deutschland und Quirónsalud in Spanien und Kolumbien.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Fresenius gewann zum Handelsschluss 1,5 Prozent auf 29,64 Euro. Für die nächsten Jahre geht der Vorstand für die Tochter von einem organischen Umsatzplus von vier bis sechs Prozent pro Jahr aus. Die operative Marge soll bei zehn bis zwölf Prozent liegen. Bislang hatte das Unternehmen im Jahr ein organisches Umsatzplus von drei bis fünf Prozent und eine operative Gewinn-Marge von neun bis elf Prozent angepeilt. (mit Material von dpa-AFX)

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