Börse am Morgen 12.06.2024

Dax startet mit Gewinnen in den Handel - Stabilus stürzt ab

onvista · Uhr
Quelle: viewimage/Shutterstock.com

Der deutsche Aktienmarkt hat sich am "Super-Mittwoch" mit dem anstehenden Fed-Zinsentscheid und aktuellen US-Inflationszahlen in ordentlicher Frühform präsentiert. Der heutige Tag bündele wochen- und gar monatelange konjunkturelle Risiken an einem Tag, kommentierte ein Händler.

Der Dax stieg in der ersten Handelsstunde um mehr als 0,6 Prozent auf auf rund 18.450 Punkte. Tags zuvor hatte die Unsicherheit nach der Europawahl den deutschen Leitindex zwischenzeitlich auf ein Fünfwochentief gedrückt. Der MDax mit den mittelgroßen Werten gewann zur Wochenmitte minimal hinzu auf knapp 26.500 Zähler.

Mit Blick auf die am Abend anstehende Entscheidung wird fest damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins unverändert in einer Spanne zwischen 5,25 Prozent und 5,50 Prozent belassen wird. Allerdings könnten die Stellungnahme der Notenbank zur Zinsentscheidung und die anschließende Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell Hinweise auf die weitere Zinspolitik und eine erste Zinssenkung liefern - ebenso wie die am Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten.

Stabilus verliert nach Prognosesenkung zweistellig

Auf Einzelwerte-Ebene steht am Mittwoch der Autozulieferer Stabilus im Blickpunkt. Der Konzern kämpft weiter mit der schwachen Branchenlage und stutzt seine Finanzziele für das laufende Geschäftsjahr. Wurde der Spezialist für Kofferraum-Gasfedern bereits Anfang Mai etwas pessimistischer, kappte das Management am Dienstagabend den Ausblick nun spürbar. An der Börse kam dies gar nicht gut an. Die Aktie verlor im frühen Mittwochhandel gut 16 Prozent an Wert. Seit der Jahreswende summiert sich der Kursverlust damit auf mehr als ein Fünftel.

Wie der MDax-Konzern in Koblenz mitteilte, soll sich der Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 (Ende September) jetzt noch auf 1,3 bis 1,35 Milliarden Euro belaufen. Die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) dürfte zwischen 11,7 und 12,3 Prozent liegen. Zuletzt hatte Stabilus einen Erlös am unteren Rand der Spanne von 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro sowie eine operative Marge am unteren Ende von 13 bis 14 Prozent angepeilt. 

Für Analyst Stephen Reitman von dem US-Analysehaus Bernstein Research sind die gesenkten Jahresziele "eine klare Enttäuschung". Denn das Management sei für verlässlich gute Ergebnisse und Akquisitionen bekannt. Die Nachrichten von Stabilus könnten als Warnung dienen. Die in der Autozulieferbranche für den weiteren Jahresverlauf in Aussicht gestellten Besserungen könnten sich am Ende als trügerisch erweisen.

Bilfinger am Kapitalmarkttag leicht im Plus

Kursgewinne im MDax konnte dagegen der Industriedienstleister Bilfinger verbuchen. Das Unternehmen aus Mannheim erhöht wegen des jüngsten Zukaufs sein Umsatzziel für das laufende Jahr. Inklusive der Übernahme von Teilen des Industriedienstleisters Stork werde nun 2024 ein Erlös von 4,8 Milliarden bis 5,2 Milliarden Euro angepeilt, teilte Bilfinger am Mittwoch im Vorfeld eines Kapitalmarkttages mit.

Zuvor hatte das Bilfinger-Management 4,5 Milliarden bis 4,8 Milliarden Euro im Visier. Von dem Umsatz sollen nun 4,8 bis 5,2 Prozent als operatives Ergebnis (Ebita-Marge) hängen bleiben. Zuvor war der Vorstand von mindestens 4,9 Prozent ausgegangen. 

Unternehmenschef Thomas Schulz erklärte in einem Gespräch mit der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX das leicht gesenkte untere Ende der Spanne mit der aktuell noch niedrigeren Profitabilität des akquirierten Geschäfts und den Integrationskosten für Stork. "Wir haben in Summe 18 Millionen Euro Integrationskosten", sagte er. Davon fielen 15 Millionen Euro in diesem Jahr an, der Rest im kommenden Jahr. Die Aktie legte im frühen Handel um rund eineinhalb Prozent zu.

(mit Material von dpa-AFX)

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